Musikeridole
Komponisten als Projektionsfiguren in der Literatur der Moderne
Musikerfiguren und insbesondere Komponisten sind ein vielgestaltiger Topos der Literatur. Seit der Empfindsamkeit und der Romantik stehen sie häufig für die Künstlerexistenz schlechthin, für Ausdruckswillen und geniale Schöpferkraft, aber auch für Exzentrik und Lebensferne – bis hin zu Wahnsinn und Tod.
Während um 1800 die Krise künstlerischer Subjektivität im Zentrum steht, wird das Bild des Musikers in der Moderne zum Repräsentanten der Kultur schlechthin. Dabei mischt sich radikale Kulturkritik mit mythisierenden Tendenzen bis hin zur Überzeichnung eines künstlerischen ‚Heldentums’. Der Vortrag umreißt diese Entwicklung und bietet damit einen Rahmen für die Diskussion der Einzelbeiträge des Symposiums: zu George Bernhard Shaw, Romain Rolland, Egon Friedell und Stefan Zweig.
Eintritt frei
Prof. Dr. Christine Lubkoll,
Erlangen